Damit hat er dann das geschafft, was RWE seit Jahren anstrebt: den Aufstieg in die 3. Liga. Doch die Zeit bis zum Saisonende droht für ihn zu einem Spießrutenlauf zu werden. Denn nicht nur die Verantwortlichen der Bergeborbecker sind enttäuscht, auch bei den Fans ist der Unmut über den Abgang des 37-Jährigen groß. Sie fordern, dass der ehemalige U19-Trainer des Karlsruher SC sofort freigestellt wird.
Der größte Aufhänger hierbei: Giannikis hatte den Verantwortlichen bei Rot-Weiss nicht persönlich abgesagt, dies haben seine Berater von der Sportagentur Lokurlu, die unter anderem auch den Schalke-Trainer Domenico Tedesco - Giannikis' Sitznachbar beim Fußballlehrer-Lehrgang - berät. Die Nachricht übermittelte am Ende deren Geschäftsführer Dirk Rittmüller.
Orhan Lokurlu, dort für die Trainer zuständig, war es nach dem Transfer wichtig, ein paar Missverständnisse aufzuklären. Gegenüber RevierSport betonte er: „Wir haben am vergangenen Montag erstmals einen Termin vereinbart, um uns mit den Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen zusammenzusetzen. Dort wollten wir über eine Vertragsverlängerung sprechen. Zu dieser Zeit kam dann auch das Angebot aus Aalen.“ Bis zu diesem Termin sollte Giannikis sich die Zeit nehmen um zu entscheiden, ob er beim Verein weiterarbeiten oder das Angebot aus einer höheren Liga annehmen will. „Wir fanden es nur fair, dem Verein sofort zu sagen, was Sache ist und wir wollten nicht noch wochenlang um das Gehalt, die Vertragslänge oder sonstige Sachen feilschen. Auch Rot-Weiss Essen sollte Klarheit für die Zukunft haben.“
Lokurlu war es auch wichtig, sich mit den Verantwortlichen persönlich zusammenzusetzen und das Ganze nicht am Telefon zu übermitteln. Er erklärt auch, warum Giannikis dann nicht selbst mit am Tisch gesessen hat: „Er ist nunmal fußballbekloppt. Ihm war es wichtiger, dass die Mannschaft im Trainingsrhythmus bleibt. Daher wollte er das Training nicht absagen oder verschieben. Im Nachhinein kann man darüber natürlich diskutieren.“
Erst nach dem Training hatten sich Giannikis und RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas zusammengesetzt. Dort wurde über die Gründe gesprochen, warum der Trainer seinen Vertrag nicht verlängern will. Lokurlu: „Nach seiner Leistung bisher und was er mit der Mannschaft in der kurzen Zeit geschafft hat, hat er es nicht verdient, dass er so in die Pfanne gehauen wird. Wir haben null Komma null mit dem Verein gespielt.“
Die Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen wollen sich zu diesem Thema nicht mehr äußern.